Allgemeines zur Baureihe 123

Die Entwicklung der BR 123 begann im Jahr 1968, bereits kurz nach Produktionsbeginn der Vorgänger-BR W 114/115 (/8).
Vorgaben für die Entwicklung waren eine verbesserte Sicherheit, erhöhter Komfort und größere Servicefreundlichkeit.
Stilistisch und technisch lehnte sich die BR 123 an die im September 1972 eingeführte S-Klasse W 116 an.

Es war DAS Auto der Mittelklasse (gesellschaftlich und im Fahrzeugsegment), für jeden Geschmack und Einsatzzweck geeignet. Mit einer Vielzahl Motoren, vom 200 Diesel bis zum 280 Einspritzer, drei Karosserievarianten, Limousine (W 123), Coupé (C 123) und Kombi (T-Modell, S 123) und einer langen Sonderausstattungsliste (SA) war für jeden etwas dabei. Für spezielle Anwendungen gab es darüber hinaus die Langversion (V 123) sowie Sonderausführungen (F 123).

Die BR 123 hatte je nach Modell zeitweise Lieferfristen von bis zu zweieinhalb Jahren, weswegen die Preise für Jahreswagen von Werksangehörigen über denen von Neuwagen lagen und ein reger Handel mit Kaufverträgen mit Preisaufschlägen bis zu DEM 5.000, -- betrieben wurde. In der Zulassungsstatistik eroberte die BR 123 in 1980 den ersten Platz vor dem VW Golf (202.252 zu 200.892 Zulassungen).

Neben stetig in die Serie eingeflossenen technischen Verbesserungen gab es zwei große Modellpflegen (Mopf), die Serie 2 ab September 1979 und die Serie 3 ab September 1982. Die augenfälligsten Änderungen waren 1982 für alle Modelle Servolenkung, Breitbandrechteckscheinwerfer und Zebranoholzeinlagen am Armaturenbrett. Für saftige Aufpreise waren ab 08.1980 sogar ABS (DEM 2429,50) und ab 09.1982 Fahrerairbag (DEM 1762,80) als SA gelistet.

W123

Die Limousine wurde im Januar 1976 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Produktion der 280er begann bereits im Dezember 1975, die der weiteren Typen im Februar 1976. Die letzten Fahrzeuge liefen im Dezember 1985 vom Band.

S123

Nach anfänglichen Bedenken des Vorstandes realisierte Mercedes-Benz erstmals einen Kombi in der Serie, das T-Modell (T = Transport und Touristik). Es leitete den späteren Boom der sogenannten Lifestyle-Kombis ein. Das T- Modell wurde auf der IAA im September 1977 vorgestellt. Der Serienanlauf begann erst im Mai 1978

C123

Das Coupé wurde im März 1977 vorgestellt, über ein Jahr nach der Limousine. Es hatte gegenüber der Limousine einen um 85 mm verkürzten Radstand, schräger gestellte Front- und Heckscheibe sowie eine um 43 mm reduzierte Dachhöhe. Im Vergleich zur Limousine und zum Vorgänger-Coupé der BR 114/115 ergab sich dadurch eine wesentlich eigenständigere, elegantere Erscheinung. Dies bedeutete aber auch weniger Platz auf den Rücksitzen, und, gerade mit Schiebedach, eine deutlich geringere Kopffreiheit. Die ersten beiden Serien des Coupés waren immer etwas besser ausgestattet u. A. mit Breitbandrechteckscheinwerfer, Wurzelnuss am Armaturenbrett, Servolenkung, zusätzliche Chromleisten unter den Rückleuchten und verchromte Lüftungseinlässe auf der Motorhaube.